
Chronik der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der wolgadeutschen Autonomie (1918-1941). Teil 2.
1920
13. – 14. Januar. Auf der 3. Gebietskonferenz der KPR(B) entbrennt eine scharfe Polemik zwischen den „Radikalen“ und „Gemäßigten“ über die Ablieferungspflicht. Ein Drittel der Delegierten stimmen gegen die Resolution, in der die Tätigkeit der „Radikalen“ gebilligt wird. Die Führung des autonomen Gebiets ist gespalten.
Chronik der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der wolgadeutschen Autonomie (1918-1941). Teil 1.
Heute beginnen wir mit der Veröffentlichung der Chronik der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der wolgadeutschen Autonomie (1918-1941), die es unserer Ansicht nach dem Leser gestatten, sich das Leben der wolgadeutschen Autonomie in allen 24 Jahren ihres Bestehens besser vorzustellen. Die Chronik zeigt, dass es eine bewegte und widerspruchsvolle Zeit war und dass es tragische Momente im Schicksal der Wolga- und anderen Deutschen der ehemaligen UdSSR lange vor dem 28. August 1941 gab. Beim Lesen der Chronik werden wir wohl besser die Motive verstehen, die die stalinsche Landesführung veranlasste, die deutsche Autonomie zu liquidieren.
Geschichte
Nach einer Volkzählung im Jahre 1979 besetzten die Deutschen Platz 14 der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in der UdSSR. Ethnische, kulturelle und sprachliche Eigenarten brachte Wissenschaftler dazu, die russischen Deutschen als eigenständige ethnische Gruppe zu betrachten.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden viele Russlanddeutsche aus dem europäischen Teil der UdSSR nach Sibirien und in die zentralasiatischen Regionen, vor allem nach Kasachstan, deportiert. So stand das Schicksal von vielen deutschen Familien im Zusammenhang mit Kasachstan. Die Wirtschaft und Kultur der Deutschen hat einen erheblichen Beitrag zum öffentlichen Leben geleistet.